Donnerstag, 20. November 2014

Handyhülle und die Sache mit der modernen Kommunikation

Das mit der modernen Kommunikation ist so eine Sache. Einen Laptop und ein Handy zu besitzen, möchte ich definitiv nicht missen. Insbesondere WhatsApp oder vergleichbare Messenger-Dienste haben durchaus ihren Reiz. Die Möglichkeit auf die Schnelle kurze Nachrichten zu schicken, Verabredungen zu treffen, Einkäufe abzusprechen - und das Ganze eben nicht wie "früher" für 49cent pro SMS - erscheint mir überaus praktisch. Auch die Möglichkeit Bilder, Fotos oder Videos zu schicken und damit, auch über gewisse räumliche Entfernung hinweg, ein bisschen die kleinen Momente des Alltags in Echtzeit miteinander zu teilen, kann wirklich wertvoll und wohltuend sein. Und ebenso für die Möglichkeit entspannter und spaßiger familieninterner Kommunikation in unserer Gruppe "Familienkonferenz" , die oftmals so viel einfacher als diejenige von Angesicht zu Angesicht ist, bin ich den Entwicklern moderner Kommunikationstechnologien sehr dankbar.

Aber manchmal geht mir das Ganze zu schnell, wird mir zu oberflächlich. Ein beiläufiges "Wie geht's dir?" (selbstverständlich ohne korrekte Groß-, Klein-, Rechtschreibung und Zeichensetzung), ein in Sekunden getipptes "Gut" ... Was sagen wir uns damit schon? Manchmal möchte ich mir mehr Zeit nehmen, ausführlicher antworten, mehr erzählen. In solchen Momenten sehe ich Kurznachrichtendienste kritischer. Zumindest für mich ist das Smartphone nicht dafür gemacht, längere Texte zu verfassen. Dafür ist das Tippen zu mühsam und langwierig. Und auch die Tatsache, dass man Nachrichten nicht selten liest und antwortet während man unterwegs ist, trägt dazu bei, sich tendenziell doch eher kurz zu fassen. Nachrichten, die viele Neuigkeiten oder Fragen enthalten, bei denen ich das Gefühl habe mir mehr Zeit nehmen zu müssen, um diesen gerecht zu werden, haben mich anfangs, verbunden mit dem Gefühl der Verfasser erwartet eine recht unmittelbare Reaktion, überfordert.

Mittlerweile gehe ich etwas entspannter damit um. Lasse auch eine WhatsApp Nachricht mal ein paar Tage unbeantwortet, bis ich Zeit und Muße zum Antworten finde. Früher war das schließlich auch nicht anders. Da hat man noch Briefe und Karten geschrieben und sogar Tage und Wochen auf Rückmeldungen gewartet. Ist das nicht auch irgendwie etwas Reizvolles? Sich in Geduld üben zu müssen, dafür aber auch zu wissen, dass der Andere den Text ganz bewusst, in einem passenden ruhigen Moment und eben nicht auf die Schnelle zwischen Tür und Angel verfasst hat (das unterstelle ich der Prozedur des analogen Schreibens einfach mal).



Ich bin sehr froh innerhalb der Familie und des Freundeskreises noch einige Postkartenschreiber zu haben und ich bin ganz ehrlich: Mir fällt keine Kurznachricht ein, über die ich mich mal so gefreut habe, wie über eine Postkarte. Und umgekehrt bedeutet es mir selbst so viel mehr eine Postkarte zu schreiben als eine Kurznachricht. Es macht mir Freude, weil ich weiß, dass es auch für den Empfänger etwas nicht Alltägliches ist. Dabei muss es sich gar nicht mal immer um Ansichtskarten aus der Ferne handeln. Postkarten mit schönen Fotos oder guten Sprüchen und Gedanken kann man jederzeit und von überall aus schicken! Gerade deswegen hat es mich auch sehr gefreut zu hören ein Postkarten Set bei dieser kleinen Verlosung von schaumzucker gewonnen zu haben :-) Weil ich damit wiederum jemand anderem eine Freude machen kann.

Und da ich bis die Karten hier ankommen und ich Zeit zum schreiben finde weiterhin auch mein Handy gerne nutzen werde, habe ich mir aus den Resten der Stoffe der Notizbuchhülle noch eine Handytasche gebastelt. Inspiriert von dieser Handytasche mit Filz und einem Fach für die EC-Karte, aber ansonsten doch völlig anders geworden und daher wohl wieder ein Fall für das Kopfkino. In der Hoffnung die schiefen Nähte fallen Niemandem auf (sind natürlich alle absolut beabsichtigt!) traue ich mich außerdem zum heutigen RUMS und schaue mich dort direkt nach neuen Ideen und Inspirationen um :-)



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