Sonntag, 26. Juli 2015

Minimalismus, Konsum, Nachhaltigkeit

… oder auch: Hurra, ich folge einem Trend!? Kann sein, dass dem so ist, aber ich möchte oben genannte Schlagworte als „neue“ Themen hier auf meinem Blog aufgreifen. Neu in Anführungszeichen, denn letztlich sind ja doch bei einigen der kreativen Werkeleien über die ich bislang geschrieben habe Alltags- bzw. Gebrauchsgegenstände entstanden, deren Konsum sich durchs Selbermachen erübrigt hat. Für mich ist es nicht neu mich gedanklich und emotional mit meinem Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Bereits Anfang 2014 fasste ich den Entschluss im Selbstversuch ein Jahr lang auf den Kauf von Kleidung zu verzichten. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht selber genäht, das erste Kleidungsstück ist erst Anfang diesen Jahres entstanden und bislang ist es auch bei Pullovern und „neue Bündchen an alte Hosen“ geblieben. Aber ich hatte beim Blick auf mein Kleiderregal das Gefühl dort findet sich alles was man braucht und sogar mehr als das…

Die Erfahrung die ich während diesen Jahres gemacht habe, war sehr angenehm: mein „Schaufensterblick“ hat sich gewandelt, der Ablauf „Oh, das gefällt mir!“ über „Könnte ich das brauchen?“ bis hin zu „Eigentlich nicht, ABER es gefällt mir doch so gut …“ sowie dem nun folgenden Hin und Her und der Vereinbarung einer unnötigen Konsumentscheidung mit dem eigenen Gewissen oder dem Verzicht, der nach der bewussten Wahrnehmung des Objekts der Begierde doch manchmal schwer fällt, hat sich erübrigt. Ich habe zwar Ausnahmen gemacht, aber der Ablauf war ein anderer. Er begann zuhause vor dem Regal mit dem Gedanken „Ich brauche eine Fahrradhose, den hier liegt keine, die von Mama möchte ich nicht dauerhaft ausleihen und richtig passen tut sie mir auch nicht.“ Dem folgt der zielgerichtete Gang in den entsprechenden Laden und die Auswahl des Produktes, welches benötigt wird. Obwohl ich das Projekt für mich selber auf ein Jahr ausgerichtet hatte, hat sich mit Beginn diesen Jahres nichts an meinem Kaufverhalten im Bereich der Kleidung geändert.

Vielmehr habe ich dieses ganz intuitiv auch auf alle weiteren Aspekte ausgeweitet und versuche darüber hinaus manches benötigte gebraucht zu kaufen sowie Dinge die nicht oder nicht mehr benötigt werden weiter zu verkaufen oder verschenken. Mein Besitz belastet mich dennoch ab und zu und ich stehe noch immer oft vor den Regalen und frage mich, wann und warum sich da so viel angesammelt hat. Ich muss ein wenig vorsichtig sein, beim „Loswerden“ nicht allzu voreilig zu sein, denn es ist auch schon vorgekommen, dass ich etwas verkauft und das einige Zeit später bereut habe - glücklicherweise ein bislang seltenes Ereignis :-D


Nun habe ich mich vor ein paar Wochen gefragt, für welche materiellen Dinge ich, abgesehen von Lebensmitteln und Drogerieprodukten eigentlich Geld ausgebe und hatte die Idee einer Art Tagebuch darüber hier auf dem Blog als Methode noch bewusster zu reflektieren, welche Gedanken dahinter stehen. Eine Sache, die mir direkt eingefallen ist, sind Bücher. Ich mag es einfach „echte“ Bücher anstelle eines EBookReaders in der Hand zu halten und gelesene Bücher gebe ich tatsächlich auch ungern weiter. Ich markiere mir oft Textstellen, knicke Seiten ab, schreibe eigene Gedanken dazu und blättere immer wieder darin, so dass ich sie gerne in meinem Besitz weiß. Aber ich bin dazu übergegangen Bücher gebraucht zu kaufen. Der Zustand ist mir dabei ziemlich egal, nachdem ich sie gelesen habe, sehen sie ohnehin mehr als dürftig aus. So habe ich die letzten drei Bücher gebraucht gekauft, „Die neue Medizin der Emotionen“ und „Gott denken?“ waren 2 bzw. 3€ Spontanentdeckungen aus diesen typischen Antiquariatskisten vor Buchhandlungen, das Französische habe ich von einer Freundin empfohlen bekommen und online bestellt. Es kam aus Kanada und war mit 17€ inkl. Versand zwar nicht billig, hat sich aber gelohnt! :-) Nun habe ich letzte Woche ein weiteres Buch gekauft, dieses mal aber neu und im Buchladen, da ich die Möglichkeit des Auswählens aus einer beachtlichen Anzahl fremdsprachiger Bücher auch würdigen wollte, ich habe in so einigen die ersten Seiten gelesen, um zu sehen wie gut verständlich sie für mich sind.

Als nächste größere Anschaffung steht wohl ein neues Smartphone an. Dieses Thema bereitet mir derzeit ein wenig Kopfzerbrechen. Dazu aber evtl. in einem weiteren Post mehr, fürs erste reichen obige Berichte und Gedankengänge denke ich. Interessiert das überhaupt jemanden? Ich bin jedenfalls so frei und verlinke den Beitrag bei den Sonntagsfreuden: Ich freue mich nach nun schon wieder zwei Wochen wieder ein Lebenszeichen zu senden und ich freue mich und bin wirklich stolz auf mich, dass ich ein dickes französisches Buch in weniger als drei Wochen gelesen und (wenn ich mich da nicht täusche ;)) sogar verstanden zu haben!

2 Kommentare:

  1. Liebe Sarah, wie schön wieder von dir zu lesen. Mich interessieren deine neuen Themen auch wenn ich sie selbst nicht in meinem Blog thematisiere folge ich doch diesen Themen. Deine Bühcerbeute klingt wirklich gut, auch sie gebraucht zu kaufen ist ein mir vertrauter Gedanke. Ich nutze das auch gern, so es möglich ist.
    In diesem Sinne, willkommen zurück oder besser willkommen in der neuen Zeit? Ich bin auf deine kommenden Beiträge gespannt.
    Liebe Grüße
    Janny

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    1. Danke für den lieben Kommentar, freut mich, dass du wieder/weiter hier mitliest :-)
      LG zurück! Sarah

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