Dienstag, 12. April 2016

Geschwisterbeziehungen - zweiter Teil

Über die Beziehung zu meinem Bruder habe ich hier schon einmal geschrieben. Geändert hat sich seitdem nicht viel und das eher in positiver Hinsicht. So hatte ich bei den letzten Familienzusammenkünften das Gefühl, mein Bruder hat ein wenig Egoismus durch Rücksichtnahme uns gegenüber eingetauscht und mir fiel es umgekehrt leichter als früher über die Spuren in Küche und Bad hinweg zu sehen. Die selbstgestrickten Socken stehen zu meiner Freude immer noch hoch im Kurs.

Von meinem Bruder habe ich jedenfalls jede Menge gelernt und vielleicht würde er dieses Kompliment ja sogar zurück geben. Aktuell wird er vom Lernen jedoch fürs erste genug haben und sich nach wochenlangem Lernprozess eine höchstverdiente Pause gönnen. Davor muss das in- und auswendig gelernte „nur“ noch abgeliefert werden - ich spare mir an dieser Stelle einen Kommentar über meine Gedanken zur Sinnhaftigkeit dieses, unserem Bildungssystem geschuldeten Prozedere. Das Examen schafft er auch noch, da bin ich mir sicher. Um ihm das Überstehen ein wenig zu erleichtern (falls das nur irgendwie möglich ist), habe ich es mir nicht nehmen lassen, ein kleines Survival-Kit zu schicken.


Darin gelandet sind:
Schokolade - als Nervennahrung
Halsbonbons - zum Durchatmen
ein roter Faden - falls er seinen verliert
Kräutertee - zur Entspannung
Energieriegel - gegen sinkende Konzentration
und ein Stein - der ihm vom Herzen fallen kann.

Inspiriert hat mich dieser Artikel der letzten Creadienstag-Runde und teilnehmen möchte ich mit meinem kleinen Paket am heutigen Creadienstag. „Geschwisterbeziehungen sind einmalig, weil es keine andere Form der Beziehung gibt, in der dieselbe Biologie und Soziologie geteilt wird“, erklärt der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort. Ich jedenfalls drücke meinem Bruder die nächsten drei Tage so fest es geht die Daumen und hoffe, dass meine guten Gedanken dementsprechend auf einer besonders zuverlässigen Leitung übertragen werden. Toi, toi, toi.

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