Freitag, 17. November 2017

Tag 7 - Big Waves in Nazaré

Nachdem wir als einzige Parkplatzbesucher zurückblieben, verlief die Nacht ruhig. Das Frühstück unter freiem Himmel lassen wir uns trotz Nebelschleier nicht nehmen. Im Anschluss fahren wir nach Nazaré und besichtigen den Leuchtturm bzw. die ehemalige Festungsanlage der Fischerstadt. In einer Ausstellung werden den Besuchern die Geschichte der Stadt und des Forts sowie die geologischen Hintergründe der berühmten „Big Waves“ nahegebracht. Die Erläuterungen zum Nazaré Canyon, einem bis zu 5 km tiefen und 230 km langen Tiefseegraben, finde ich besonders spannend. Der Canyon ist der Grund dafür, dass sich bei passenden Wetterbedingungen massive Riesenwellen bilden, die vom Wind Richtung Land gedrückt und vom Mensch für sportliche Höchstleistungen genutzt werden. Auf den Bildern und Videos der Ausstellung wirkt das Meer so mächtig und unantastbar, dass ich mir bewusst bewusst machen muss, dass der moderne Mensch auch dieses Ökosystem nicht wie ein Gentleman behandelt.

Der Himmel klart auf und wir entscheiden, am südlichen Strandabschnitt einen Badeversuch zu starten. Durch eine Einbuchtung geschützt treffen hier weniger hohe Wellen an und die letzte Dusche liegt nun drei Tage zurück. Die Badefreude ist von kurzer Dauer: Die Wellen erscheinen zwar harmlos, taugen aber doch nur für einen Spülgang und zwei Kilo Sand im Badeanzug.

In den Abend hinein fahren wir weiter bis zum Praia do Poço da Cruz und wählen eine einsame Ecke des großen Parkplatzes [40.490107° Nord, -8.790052° Ost]. Wir erklimmen die Dünen, erhaschen noch einen Blick auf eine Gruppe von Surfern, die der einbrechenden Dunkelheit trotzend im Wasser ihr Unwesen treiben, kochen uns Nudeln mit Tomatensoße und lassen den Tag zu Ende gehen.


Das Foto des Tages zeigt die Surfboards einiger „Big Wave Legenden“ als Teil der Ausstellung im Fort São Miguel Acanjo.

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